"Slurp, waow, cracks" - es knackst und lärmt und heult auf Christophe Lamberts Comicsbildern in Bubblegumfarben. Der 31-Jährige malt seine Figuren auf Leinwand, Holz und Kartonschachteln oder näht sie zu Stofftieren. Eine Auswahl ist zur Zeit in der Galerie Guillaume Daeppen zu sehen.

Die Ausrufe und Slogans im Hintergrund kommen von dieser bunten Welt, aber auch aus unserem Alltag, der von Fernsehen, News und Werbung geprägt ist. Trotzdem wirken die Bilder des in Biel lebenden Autodidakten nicht nur geschliffen und sauber; es handelt sich um eine gute Mischung zwischen Haring und Basquiat: Mickey Mouse wirkt durch seine zeitweise kratzige Darstellung verletzlichmenschlich, aber auch oft lieblich und lustig.

Und tatsächlich verstecken sich hinter diesen Wesen manchmal Porträts von wirklichen Menschen. Wegen der sarkastisch wirkenden Schriftzüge wie "You Can Buy Energy (in Powder)" kommt die Frage auf, ob Lambert damit Kritik an der so genannten Konsumgesellschaft üben will. Das will er nicht. Er will nur eine neutrale Feststellung, wie die Dinge sind, machen. Und sie sind genau so, wie er sie feststellt. Danke, Christophe Lambert.

eb

Basler Zeitung vom 29. November 2001