Gleich einem Trompe-l'oeil richtet die Künstlerin Ana Vujic ein Interieur in der architektonischen Wandnische des Raumes ein. Die Grenzen des Bildes zerfliessen und verbinden sich mit Raumelementen wie Stromkasten und Heizungsrohre. Aus dem Raum der Betrachtung wird in einen Betrachtungsraum hinein geführt. Dieser Betrachtungsraum ist vollgepackt mit Apparaturen, die durch Gewinde und Riemen angetrieben werden und mehrere Schaltkästen steuern und führen Energie zu. Als geisterhafte Erscheinung taucht inmitten dieses Werkstatt- und Produktionssettings eine alte Frau auf, die am Spinnrad sitzt. Die von ihr gesponnenen Fäden scheinen das ganze Produktionsgewebe anzutreiben, sodass es ist die alte, freundlich aus dem Bild heraus blickende, vom Leben gezeichnete Frau ist, die hier im Innern die Fäden in der Hand hält. Zudem wird ein Blick nach aussen gewährt: Gleich einer Denkblase ist schräg über dem Kopf der Spinnerin ein Fenster eingefügt, das die Sicht freigibt auf Hochspannungsmaste und ein von zwei Robotern bedientes Fliessband.
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