DIE MALEREI IST DER STAR.
Der Freiburger Maler Martin Wehmer zeigt im Morat-Insitut für Kunst und Kunstwissenschaft neue Grossformate
In einem grisailleartigen Malstück aus dem Jahr 2007 erreicht die Bildrhythmik höchste grafische Dichte. Farbzüge folgen einander in ratternden Salven. "Goldenfly" (2005) rotiert grossflächig und lässt helle Blattgebilde frei in den Raum fliegen. Dass sich etwas fügt und fest zueinander steht, ist strikt ausgeschlossen. Das Bild bildet Bewegung und produziert Kollisionen. Und doch tauchen in den gehetzten Farben jetzt auch Figuren auf, herbeizitiert aus dem Fundus der alltäglich reproduzierten Bilder aus Comic und Film. Tauchen auf und reklamieren kaum Gegenwart - tauchen wieder unter. Figurenspuk. Der Malerei ist er nur Vorwand. Das Ziel, das Malerei verfolgt, ist ihr eigener Fluss und Rythmus. Man sehe die malerisch aufgelöste Hose vom "Skateman" an oder das maschinelle Kreiseln in dem Gasmaskenmausgesicht der brillant zermalten "0figur".
Der Freiburger Maler Martin Wehmer zeigt im Morat-Insitut für Kunst und Kunstwissenschaft neue Grossformate
Diese Malerei von Martin Wehmer sieht anders aus als die, die man mit diesem Haus, dem Morat-Institut, und dem Sammler Franz Armin Morat vor allem verbindet. Für Artur Stoll, dessen Werk hier zu grossen Teilen gespeichert ist, war Malen nichts anderes als Selbstrettung - ein mit der Kraft der Verzweiflung betriebenes Sich-selbst-Verorten. Und auch bei Kurt Kocherscheidt - dem andern malerischen Schwergewicht der Sammlung - ist Malerei im weitesten Sin Expression; nicht weil sie Gefühle beschreiben würde - sondern als Ausdruck einer Suche. Als würde es darum gehen, dass einem im Bild die aus dem Blick verlorene Welt noch einmal vor Augen steht: So sieht Malerei da aus. Etwas, das schmerzlich fehlen würde, wenn es nicht wäre.
In einem grisailleartigen Malstück aus dem Jahr 2007 erreicht die Bildrhythmik höchste grafische Dichte. Farbzüge folgen einander in ratternden Salven. "Goldenfly" (2005) rotiert grossflächig und lässt helle Blattgebilde frei in den Raum fliegen. Dass sich etwas fügt und fest zueinander steht, ist strikt ausgeschlossen. Das Bild bildet Bewegung und produziert Kollisionen. Und doch tauchen in den gehetzten Farben jetzt auch Figuren auf, herbeizitiert aus dem Fundus der alltäglich reproduzierten Bilder aus Comic und Film. Tauchen auf und reklamieren kaum Gegenwart - tauchen wieder unter. Figurenspuk. Der Malerei ist er nur Vorwand. Das Ziel, das Malerei verfolgt, ist ihr eigener Fluss und Rythmus. Man sehe die malerisch aufgelöste Hose vom "Skateman" an oder das maschinelle Kreiseln in dem Gasmaskenmausgesicht der brillant zermalten "0figur".